Die Modellregion Mülheim an der Ruhr – Saarn

In Mülheim an der Ruhr und Krefeld wurde intelligente Energietechnik von morgen in 700 Haushalten getestet. Startschuss für den E-DeMa Feldtest zum intelligenten Stromverbrauch war der 1. März 2012, im Mülheimer Stadtteil Saarn nahmen annähernd 600 Haushalte daran teil.

Durch das Stromnetz und die Verbrauchsgewohnheiten bot Mülheim-Saarn die besten Voraussetzungen für den Feldtest. Im Sommer 2011 startete das E-DeMa Konsortium mit der Suche nach Haushalten, die als „Energie-Pioniere" auf dem fiktiven Energie-Marktplatz die neue Energiewelt ausprobieren wollten.

Damit die Teilnehmer testen konnten, wie sich ihr Energieverbrauch möglichst effizient und kostengünstig gestalten lässt, baute RWE Deutschland allen Haushalten einen intelligenten Stromzähler mit einem Kommunikationsmodul und einer Schnittstelle zum heimischen PC ein. Über das Internet hatten die Teilnehmer so erstmals ihren Stromverbrauch ganz genau im Blick und konnten über einen virtuellen Marktplatz erfahren, wann Strom am günstigsten ist und ihren Verbrauch danach ausrichten.

Für 80 Haushalte in Mülheim-Saarn war es noch einfacher: Ihnen wurden Waschmaschinen, Trockner und Spülmaschinen zur Verfügung gestellt, die so programmiert werden konnten, dass sie günstige Stromtarife automatisch nutzten.

Weitere elf Haushalte wurden mit Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ausgestattet und avancierten zu aktiven Teilnehmern am E-DeMa Energiemarkt, da sie überschüssige Mengen selbst erzeugten Stroms an lokalen Marktplätzen anbieten und ins Netz einspeisen konnten.


Technische Erschließung der Modellregion

Gut drei Jahre wurden die Technik-Bausteine, die Infrastruktur und das Marktmodell entwickelt, bevor der Feldtest im März 2012 in seine Praxisphase starten konnte. Für die technische Erschließung ertüchtigte RWE Deutschland 35 Ortsnetzstationen im Mülheim-Saarn zur Erfassung des sekundärseitigen Lastganges im NSP-Netz und stattete sie messtechnisch mit modernen Zählern aus. Es wurden Anschlüsse an die Umspannanlage Mülheim-Saarn und die Leitwarte zur intelligenten Fernsteuerung hergestellt. Acht Ortsnetzstationen erhielten zusätzliche Regelungstechnik zur Simulation im Feld mit Überwachung durch die Netzleitwarte Essen, um weiterhin die Versorgungssicherheit auf dem anerkannt hohen Niveau gewährleisten zu können.


Fiktiver Energiemarktplatz - Reale Vorteile für Saarn

Der E-DeMa Feldversuch war zwar realistisch, spielte sich aber nur auf einem fiktiven Energie-Marktplatz ab, ohne einen Einfluss auf die tatsächlichen Stromkosten oder den Stromvertrag der Teilnehmer zu haben.

Die Optimierung des Stromverbrauchs auf dem virtuellen Energie-Marktplatz kam Mülheim-Saarn aber ganz real zugute. Denn die fiktiven Einsparungen aller Haushalte wurden zusammengerechnet und der Mülheimer Grundschule am Oemberg für den Einbau energiesparender Beleuchtungstechnik gespendet. Insgesamt stellte die RWE Deutschland 25.000 € dafür zur Verfügung. Die Teilnehmer des Feldversuchs hatten mitentschieden, welche öffentliche Einrichtung die Spende erhalten sollte.

Weitere Details zum Energieeffizienz-Projekt an der Grundschule am Oemberg in Mülheim an der Ruhr erhalten Sie hier.