Die Modellregion Krefeld-Kliedbruch

In Mülheim an der Ruhr und Krefeld wurde intelligente Energietechnik von morgen getestet. Startschuss für den E-DeMa Feldtest zum intelligenten Stromverbrauch war der 1. März 2012, im Krefelder Stadtteil Kliedbruch nahmen rund 125 Haushalte daran teil.

Aus wissenschaftlichen und netztechnischen Gesichtspunkten wurden Straßenzüge in Kliedbruch als Testgebiet ausgewählt. Im Sommer 2011 startete die SWK mit der Suche nach Haushalten, die als „Energie-Pioniere" auf dem fiktiven Energie-Marktplatz die neue Energiewelt ausprobieren wollten.

Damit die Teilnehmer testen konnten, wie sich ihr Energieverbrauch möglichst effizient und kostengünstig gestalten lässt, baute SWK allen Haushalten ein intelligentes Messsystem mit einer Schnittstelle zum heimischen PC ein. Über das Internet hatten die Teilnehmer so erstmals ihren Stromverbrauch ganz genau im Blick und konnten über einen virtuellen Marktplatz erfahren, wann Strom am günstigsten ist und ihren Verbrauch danach ausrichten. Da die SWK in Krefeld auch Gas- und Trinkwasserversorger ist, ergab sich die Möglichkeit, in circa 50 Testhaushalten auch eine intelligente Zählertechnik für die Sparten Erdgas und Trinkwasser zu installieren. So konnten auch Ergebnisse im Multi-Metering-Bereich gewonnen werden.

Für zehn Haushalte in Krefeld-Kliedbruch war es noch komfortabler: Ihnen wurden Waschmaschinen, Trockner oder Spülmaschinen zur Verfügung gestellt, die so programmiert werden konnten, dass sie günstige Stromtarife automatisch nutzten.

Weitere zwei Haushalte wurden mit μKWK-Anlage ausgestattet und avancierten zu aktiven Teilnehmern am E-DeMa Energiemarkt, da sie so genannte Prosumer (Produzent und Konsument gleichermaßen) waren.

Technische Erschließung der Modellregion

Gut drei Jahre wurden die Technikbausteine und die Infrastruktur entwickelt, bevor der Feldtest im März 2012 in seine Praxisphase starten konnte. Für die technische Erschließung ertüchtigte die SWK zwölf Ortsnetzstationen in Krefeld mit Siemens AMIS-Datenkonzentratoren. Sechs Ortsnetzstationen wurden zusätzlich mit intelligenter Messtechnik ausgerüstet. Obwohl in Mülheim und Krefeld ein unterschiedlicher Zähleransatz gewählt wurde, konnte die Systeminteroperabilität nachgewiesen werden.

Fiktiver Energiemarktplatz - reale Vorteile für Kliedbruch

Der E-DeMa Feldversuch war zwar realistisch, spielte sich aber nur auf einem fiktiven Energie-Marktplatz ab, ohne einen Einfluss auf die tatsächlichen Stromkosten oder den Stromvertrag der Teilnehmer zu haben.

Um den Kliedbruchern einen zusätzlichen Anreiz zur Teilnahme zu geben, versprach die SWK, die Maria-Montessori-Grundschule und die Kindertageseinrichtung Dreikäsehoch mit bis zu 5.000 € zu unterstützen. Und so kam die Optimierung des Stromverbrauchs auf dem virtuellen Energie-Marktplatz Krefeld ganz real zugute. Denn die Kliedbrucher haben so erfolgreich bei E-DeMa mitgemacht, sich an den wissenschaftlichen Befragungen beteiligt und energieeffizient gehandelt, dass die SWK die volle Geldsumme, jeweils 5.000 €, an die beiden Einrichtungen gespendet hat.

Weitere Details zu den Energieeffizienz-Projekten an der Bischöflichen Maria-Montessori-Grundschule und im Familienzentrum Dreikäsehoch erhalten Sie hier.