2013-04-24
Projekt E-DeMa präsentiert Ergebnisse zum intelligenten Stromverbrauch
• Feldversuch in Mülheim an der Ruhr und Krefeld mit 700 Teilnehmern
• Kunden wollen es reibungslos und komfortabel
Nach mehr als vierjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und zwei intensiven Feldtests in Mülheim an der Ruhr und Krefeld für das Projekt E-DeMa haben die Projektpartner heute in Berlin ein positives Fazit gezogen. Mit E-DeMa wurden rund 700 ausgewählte Haushalte zu smarten Verbrauchern. Zudem hatten alle Teilnehmer des Feldtests über einen virtuellen Marktplatz die Wahl zwischen unterschiedlichen Stromprodukten und Tarifen. Einige Haushalte konnten ihren mit einer Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungs-(µKWK) Anlage selbst erzeugten Strom einem Aggregator zur weiteren Vermarktung anbieten. E-DeMa steht für die Entwicklung und Demonstration dezentraler Energiesysteme hin zu einem elektronischen Marktplatz. Das Projekt ist Teil der Initiative „E-Energy" der Bundesministerien für Wirtschaft und Umwelt und wurde vom Wirtschaftsministerium finanziell gefördert.
Wesentliches Ergebnis der beiden Feldversuche: Die Verbraucher wollen sich nicht allzu häufig mit der Technik und den ermittelten Daten beschäftigen. Energieeinsparung ist ihnen wichtig, aber dies muss möglichst reibungslos, komfortabel und möglichst automatisiert funktionieren, wie auch die unabhängige Kundenakzeptanzforschung durch das Fraunhofer Institut zeigt. Hierfür hat E-DeMa zwei Lösungen entwickelt: Mit einem intelligenten Zähler (Smart Meter) als Brückenkopf zum elektronischen Marktplatzsystem kann der Haushaltskunde seine Verbrauchsgewohnheiten bei der einfachen Lösung selbstständig anpassen. Bei der Komfortlösung unterstützt ihn technisch eine smarte Box (Gateway). Sie übernimmt die Steuerung seiner Geräte ganz nach seinen Vorgaben und koordiniert den Einsatz automatisch mit dem elektronischen Marktplatz. Diese Komfortlösung eignet sich in erster Linie für Haushalte mit höherem Stromverbrauch oder Eigenproduktion aus einer µKWK-Anlage sowie für energieintensivere Kunden im Gewerbebereich.
Die bei E-DeMa gewonnenen Ergebnisse zum Smart Meter beziehungsweise zum Gateway wurden bereits in der Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes berücksichtigt. Zudem liefern die neu entwickelten Gateways Impulse für weitere Fortschritte bei intelligenten Technologien wie Smart Home und Smart Grid. So lässt sich das Projekt E-DeMa auch als eines der wesentlichen grundlegenden Smart Grid- und Smart Market-Projekte bezeichnen, das den Input für weitere nationale und internationale F&E-Aktivitäten gegeben hat.
In Mülheim wurden knapp 600 Haushalte mit „intelligenter" Kommunikationstechnologie ausgestattet, die sowohl dafür sorgte, dass die Teilnehmer stets über ihr Verbrauchsverhalten informiert wurden, als auch ausgewählte Geräte der weißen Ware gesteuert wurden. Damit konnten die Teilnehmer ihren Energieeinsatz an das Angebot von erneuerbaren Energien anpassen. Im Fokus stand dabei die Flexibilisierung des Energieverbrauches und somit die Anpassung an die Energieangebote aus Wind und Sonne. „Unsere Projektteilnehmer haben die neuen Möglichkeiten zur Verbrauchsflexibilisierung genutzt", erläutert Prof. Dr. Michael Laskowski, Gesamtprojektleiter von E-DeMa bei der RWE Deutschland AG. „Dabei konnten wir unsere zunächst theoretisch erarbeiteten Lösungen im Feldversuch intensiv testen und verbessern."
In der Testregion Krefeld haben 125 Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil Kliedbruch teilgenommen. „Kliedbruch zeichnet sich durch eine passende Ein- und Zweifamilienhausstruktur aus. Auch die technologischen Voraussetzungen sind in diesem Stadtteil gegeben", erklärt Johannes Funck, E-DeMa-Projektleiter im Hause der SWK STADTWERKE KREFELD AG. Einige Haushalte erhielten neben digitalen Stromzählern auch „intelligente" Gas- und Wasserzähler. Zehn Kunden bekamen zudem Haushaltsgeräte wie Spülmaschine, Waschmaschine und Trockner, um zu testen, wie sich diese Geräte über die „intelligenten" Messsysteme steuern lassen. Funck äußerte sich zum Abschluss des Forschungsprojektes: „Die Lernkurve für uns war enorm. Natürlich lief nicht alles reibungslos und ganz so einfach, wie man sich das in der Theorie am Anfang vorstellt, ist es in der Praxis nicht immer. Aber auch dafür ist ein solches Pilotprojekt ja da."
Am Projekt E-DeMa sind neben der RWE Deutschland und den Stadtwerken Krefeld die Firmen Siemens, Miele und ProSyst sowie die Hochschulen Dortmund, Bochum und Essen-Duisburg beteiligt.
Das E-DeMa Konsortium bei der Abschlussveranstaltung in Berlin.
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Über die RWE Deutschland AG
Die RWE Deutschland AG mit Sitz in Essen verantwortet die deutschen Aktivitäten des RWE-Konzerns in den Bereichen Netz, Vertrieb und Energieeffizienz und führt die deutschen Regionalgesellschaften. Das Unternehmen verfügt über rechtlich eigenständige Tochtergesellschaften für den Vertrieb, den Verteilnetzbetrieb, das Zählerwesen und den Vertrieb technischer Dienstleistungen. Weitere Töchter sind für die Aktivitäten rund um die Energieeffizienz einschließlich Elektromobilität und für die Gasspeicher verantwortlich. Sie ist an rund 70 regionalen und kommunalen Energieversorgern beteiligt und beschäftigt mehr als 21.000 Mitarbeiter.