2008-11-10
SWK startet mit dem Projekt „E-DeMa" in die digitale Zähler-Zukunft
Die Zukunft ist digital. Was mit Einführung des ersten Computers begann und sich über CD und MP3-Player fortsetzte, schlägt sich nun auch in einem Bereich nieder, den die meisten allenfalls wahrnehmen, wenn sie in den Keller gehen: bei den Stromzählern.
Moderne und im Haushalt vernetzte Geräte werden - aufbauend auf digitale Stromzähler - durch eine kundenfreundliche Steuerung aktiviert, wenn der Strom günstig ist. Das bedeutet, der digitale Zähler kann in Zukunft beispielsweise der Spülmaschine nachts einen Impuls geben, sich in Gang zu setzen, weil gerade dann der Strom besonders kostengünstig ist.
Förderpreis vom BMWi
Was jetzt noch nach Zukunftsmusik klingt, könnte in vier Jahren Realität werden. Im Rahmen des Projektes „E-DeMa - Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme hin zum E-Energy-Marktplatz der Zukunft" entwickelt die SWK Seite an Seite mit führenden Technologie-Unternehmen wie Miele und Siemens, dem RWE sowie Forschungsexperten der ef-Ruhr (Verbund von Energietechniklehrstühlen der Hochschulen Duisburg/Essen, Bochum und Dortmund) eine entsprechende Technologie. Hierfür gab es im März dieses Jahres einen Förderpreis vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Gegenseitig profitieren die einzelnen Partner vom Know-how des jeweils anderen.
Krefeld wird in dem Projekt eine Testmodell-Region. Die SWK stattet hierzu 500 Strom-Messstellen mit „intelligenten" Zählern aus. Die derzeitigen Stromzähler werden ausgebaut und durch moderne, digitale Zähler in ansprechender Optik ersetzt. Die Technologie soll später auch auf die Gas-, Fernwärme- und Wasserverbräuche angewandt werden. „Dies ist eine Leistung, die nur die SWK als Querverbundunternehmen in dem Projekt erbringen kann. Nur die SWK bietet ihren Kunden neben der Versorgung mit Strom auch Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser aus einer Hand", betont SWK-Vorstand Carsten Liedtke.
Der Kunde im Krefelder Testgebiet kann künftig mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie sein Verbrauchsverhalten dem Preis anpassen und damit seine Energieeffizienz deutlich erhöhen. Dies geschieht über ein so genanntes Gateway. Ein solches Gateway ist ein Gerät, das sich in der Unterverteilung des Kunden befindet. Auf der einen Seite liest es die Zähler aus, auf der anderen Seite erfasst es zusätzlich Preissignale des Stromlieferanten.
Dem Energieversorger wird es in Zukunft wiederum möglich sein, die Energie-Bereitstellung individuell auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten zu steuern und zu verwalten. Und dieser kann wiederum aktiv am Energiemarkt teilnehmen und jederzeit mittels „intelligenter" Haushaltsgeräte und Zähler seine Energiekosten reduzieren. Über das Gateway kann der Kunde seinen Stromverbrauch online auf dem heimischen PC nachvollziehen. Eine noch zu entwickelnde Software zeigt ihm dann an, wie sich der Stromverbrauch ändert - je nachdem, welche Haushaltsgeräte der Kunde zu- oder abschaltet. Außerdem kann der Verbrauch in kürzeren Abständen und damit noch genauer abgerechnet werden.
Vision: „E-Energy-Marktplatz"
Mehr noch: Auch der Kunde selbst kann zum Energiehändler werden. Wer beispielsweise daheim eine Photovoltaikanlage oder ein Mini-Blockheizkraftwerk sein Eigen nennt, kann den dort produzierten Strom künftig in einem „E-Energy-Marktplatz" den anderen zur Verfügung stellen. Andere Kunden können diesem dann eine bestimmte Anzahl Kilowattstunden abkaufen. Gemeinhin wird bislang differenziert zwischen denjenigen, die Energie erzeugen und denjenigen, die sie verbrauchen. Im „E-Energy-Marktplatz" gibt es diese scharfe Abgrenzung nicht mehr. Gesprochen wird hier von einem „Prosumer". Verstanden wird darunter der aktive Kunde, der sowohl Energie erzeugt und in das zugrunde liegende Verteilnetz einspeist (producer) als auch konsumiert (consumer). Und genau hierin liegt ein weiteres Ziel von „E-DeMa": die Förderung der aktiven Einbindung und Teilnahme des Endkunden am Energiemarkt.
Die SWK ist mit diesem Projekt einmal mehr auf der Höhe der Zeit, geht es doch darum, im energiepolitischen Dreieck zwischen Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Versorgungssicherheit die richtige Balance zu finden. „Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit ausgesuchten, kompetenten Partnern den Marktplatz der Zukunft aktiv mitgestalten zu können", sagt Johannes Funck, Geschäftsführer der SWK SETEC, der im Hause SWK das Projekt leitet. In den anstehenden vier Jahren investiert die SWK rund eine Million Euro in das Projekt.
Die SWK geht davon aus, dass mittelfristig aufgrund der wachsenden Anforderungen an die Energieeffizienz die zwingende Notwendigkeit nach intelligenten und effektiven Lösungen in der Energiewirtschaft besteht. Mit dem Projekt „E-DeMa" leistet die SWK einen weiteren Beitrag zu mehr Umweltschutz durch Energiesparen im Rahmen ihres Umweltprogramms „SWK JUMBO 2008/2009"
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Pressesprecherin der SWK
Dorothee Winkmann
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